Besuchshundedienst

Die Freude am eigenen Tier mit anderen teilen

Frau Höpp, in welchem Bereich engagieren Sie sich und welche Aufgaben übernehmen Sie dort?

Ich widme mich seit neun Jahren ehrenamtlich dem ASB-Besuchshundedienst Ingolstadt. Damals war er gerade im Aufbau. So konnte ich von Anfang an mitgestalten und Ideen einbringen. Bis Ende 2017 übernahm ich regelmäßig Besuche in zwei verschiedenen Seniorenheimen und brachte mich in die Öffentlichkeitsarbeit und organisatorischen Aufgaben ein. Im Januar 2018 übernahm ich die Leitung des Besuchshundedienstes, der sich hauptsächlich im sozialen Bereich einbringt. 

Meine Aufgaben sind sehr vielfältig. Ich kümmere mich um die gesamte Organisation, wie Werbung neuer Mitglieder, Planung und Strukturierung der Vorbereitung unserer Hundeführer*innen für die Besuche, begleite neue Mensch-Hund-Teams bei ihren ernsten Einsätzen in den Einrichtungen, übernehme die Vor- und Nachbereitung von Hospitanten, stelle unseren Besuchshundedienst in Einrichtungen vor und spreche die Abläufe ab. Dazu führe ich selbst regelmäßig Besuche mit meinen beiden Hunden durch.

Warum haben Sie dieses Engagement damals ausgewählt und warum macht es Ihnen heute noch Freude dabei zu sein?

Da ich viele Jahre selbst in sozialen Einrichtungen tätig war und mir bewusst ist, welche „kleinen Wunder“ Tiere bei Menschen jeden Alters auslösen können, wollte ich mit meinem Hund vor allem älteren und kranken Menschen Freude, Entspannung und Abwechslung in ihren Alltag bringen und besonders Menschen mit demenziellen Erkrankungen die Möglichkeit geben, von meinem Hund auf einer emotionalen Ebene erreicht zu werden, die andere Menschen meist nicht mehr erreichen können.

Wenn man erlebt, dass Senioren, die wochenlang kein Wort sprechen, plötzlich mit dem Hund reden, lachen und Emotionen zeigen, geht einem das Herz auf und man freut sich einfach nur mit ihnen. Wenn nur durch die Anwesenheit eines Hundes in einer Schulklasse der Lärmpegel enorm sinkt, die Kinder sich besser konzentrieren können und durch den Hund zum Lernen motiviert werden, hat sich der Besuch bereits gelohnt. All diese Erlebnisse, die Freude und der Spaß, die bei einer Besuchshundestunde, sowohl bei den Besuchten, wie auch beim Hund und Hundeführer*in entstehen, sind Anlass genug immer wieder zu kommen. So kann ich mich zusammen mit meinem Hund sozial engagieren und habe eine sinnvolle Auslastung für meinen Hund, die allen Freude bereitet.

Wir haben meistens mehr Anfragen nach Besuchen als Hundeführer*innen mit Hunden. Deshalb suchen wir neue interessierte Mitglieder mit Hunden, die sich bei uns einbringen möchten.

Was wollen Sie zukünftigen Engagierten mit auf dem Weg geben? Warum lohnt sich bürgerschaftliches Engagement aus Ihrer Sicht?

Jeder Mensch ist wertvoll, egal wie alt er ist, wie er aussieht, woher er stammt und jeder kann anderen Menschen auf vielfältige Weise Freude und Hilfe bringen. Das Zusammenleben von uns Menschen besteht aus Geben und Nehmen. Sicher hat jeder schon erfahren, wie glücklich und zufrieden es machen kann, wenn man sieht, wie andere sich über etwas freuen, dass man ihnen geschenkt hat. So kann man auch selbst erfahren, wie wertvoll das eigene Engagement ist. Man bekommt mindestens genauso viel zurück, wie man gibt. 

Sich im Besuchshundedienst zu engagieren gibt einem die Möglichkeit, sich mit seinem Hund zu beschäftigen und die Freude an seinem Tier mit anderen Menschen zu teilen. Dabei kann man zahlreiche berührende Momente erleben und seinen Hund von einer ganz neuen Seite kennenlernen. Dabei wird die Bindung zwischen Hundeführer*in und Hund gestärkt und man arbeitet als Team zusammen. Außerdem lernt man neue gleichgesinnte Menschen kennen, die alle von der Liebe zu ihrem Hund und dem Bedürfnis anderen Freude zu bereiten motiviert sind.

Wir danken Ihnen für das Interview und wünschen Ihnen weiterhin viel Freude in Ihrem Engagement!