Hospizverein
v.li: Sternenkinder-Begleiterinnen Conny Oberhofer und Claudia Preiß mit Yvonne Braun und Isabella Gastl vom Hospizbüro (Hauptamt)

"Es ist uns eine Herzensangelegenheit, Sterbenden Gesellschaft zu schenken"

Sie alle engagieren sich im Hospizverein. Was macht der Verein genau und welche Aufgaben können Engagierte übernehmen?

Unsere Hauptaufgabe besteht in der Begleitung von schwerstkranken und sterbenden Personen sowie deren Angehörigen. Dies geschieht im stationären Bereich, wie im Hospiz oder der Palliativstation, in Pflegeheimen und auch im ambulanten Sektor. Die Sektoren werden von ausgebildeten HospizbegleiterInnen ehrenamtlich versorgt. Die Ausbildung zum Hospizbegleiter wird ebenfalls durch uns angeboten, um eine professionelle Begleitung und einen professionellen Umgang mit den Menschen in diesem sensiblen Bereich zu gewährleisten. In regelmäßigen Abständen bieten wir auch einen kostenfreien "Letzte Hilfe Kurs" an, dieser umfasst einen Crash-Kurs zum Thema "Tod und Sterben" für Laien. Zudem bieten wir Trauerarbeit, Öffentlichkeitsarbeit sowie Beratung zu den Themen Patientenverfügung und Vorsorgevollmacht an. Speziell ausgebildete TrauerbegleiterInnen bieten für verschiedene Zielgruppen Trauerbegleitung an, beispielsweise Kindertrauer, buntes Trauern, Trauer Café und Trauerbegleitung für Suizid-Hinterbliebene (Agus-Gruppe).

Warum haben Sie dieses Engagement damals ausgewählt und warum macht es Ihnen heute noch Freude dabei zu sein?

Zum einen wollen wir den palliativen Gedanken in die Gesellschaft tragen, um den Menschen wieder in den Vordergrund zu stellen. Eine Sterbekultur soll wieder in unserer Gesellschaft verankert werden. 

Viele unserer Ehrenamtlichen wählen dieses Ehrenamt, um persönliche Erfahrungen zu verarbeiten und der Gesellschaft etwas zurückzugeben. Außerdem ist es unseren Ehrenamtlichen eine Herzensangelegenheit, die Wichtigkeit dieser Lebensphase zu sehen und den sterbenden Menschen Gesellschaft zu schenken. 

Was wollen Sie zukünftigen Engagierten mit auf dem Weg geben? Warum lohnt sich bürgerschaftliches Engagement aus Ihrer Sicht?

Wir möchten den Menschen die Angst vor dem Sterben und dem Tod nehmen. Niemand muss in dieser Lebensphase einsam sein. Durch Wissen können Ängste verringert und/oder genommen werden, sowohl für die Ehrenamtlichen als auch für die begleiteten Personen. Wir brauchen dringend weitere Ehrenamtliche um dies für schwerstkranke, sterbende Menschen leisten zu können. Wir wollen füreinander da sein und die Gesellschaft stärken. Jeder soll die individuelle Unterstützung bekommen, die er oder sie braucht, niemand soll allein bleiben.