"Im Kreislauf des Gebens und Nehmens die Helfende sein"

Frau Nerb, in welchem Bereich engagieren Sie sich und welche Aufgaben übernehmen Sie dort?

Über die Organisation Wellcome, die Unterstützung von Familien mit Kindern bis zu einem Jahr anbietet, bin ich zu einer Familie mit Zwillingen gekommen. Da keine Großeltern oder andere Verwandte in der Nähe sind, ist Unterstützung von anderer Seite notwendig. Ich gehe einmal wöchentlich für zwei Stunden mit den Kindern spazieren. Auch zum Kinderarzt gehe ich mit, das ist für einen allein mit Zwillingen fast nicht machbar.

Warum haben Sie dieses Engagement damals ausgewählt und warum macht es Ihnen auch heute noch Freude, dabei zu sein?

Für dieses Engagement habe ich mich entschieden, weil ich aus eigener Erfahrung weiß, wie kräftezehrend das Leben mit einem Baby oft ist, besonders wenn die Nächte anstrengend sind. Als Alleinerziehende war ich sehr dankbar, dass ich gelegentlich "kinderfreie" Stunden hatte. Die Unterstützung habe ich damals durch Freunde bekommen. Nun kann ich  im großen Kreislauf des Gebens und Nehmens, der sich durch das Leben zieht, die Helfende sein. Das tut mir und der Familie gut und es macht außerdem viel Freude die Entwicklung der Babys mitzuerleben. Was gibt es Schöneres als von einem Kinderlachen begrüßt zu werden? Nur von strahlenden Zwillingen angelacht zu werden. 

Was wollen Sie zukünftigen Engagierten mit auf den Weg geben? Warum lohnt sich bürgerschaftliches Engagement, aus Ihrer Sicht?

Für mich ist ein Ehrenamt deshalb wichtig, weil ich denke, daß wir als Menschen und als Gesellschaft nur im MITEINANDER und FÜREINANDER  gut leben können. Das zu leben macht das Leben reicher, weiter und sinnvoller.

Wir danken Ihnen für das Interview und wünschen Ihnen weiterhin viel Freude in Ihrem Ehrenamt!